Spielzeug ist out
Unsere Krippen-Gruppen hatten Anfang des Jahres ein 14-tägiges Projekt durchgeführt, bei dem aus Alltagsmaterialien Sachen zum Spielen entstanden sind.
Eltern und Mitarbeiter ließen ihrer Kreativität freien Lauf mit der Bereitstellung von selbstgebastelten Spielen und verwendungsoffenen Materialien. So wurden in den Gruppenräumen zum Beispiel Wannen aufgestellt, die mit Korken und Zeitungspapier gefüllt waren.
Unsere Kinder haben sich bereitwillig und mit Interesse den vielfältigen Dingen zugewandt.
So verwandelten sich Toilettenpapierrollen in Blumen, Verpackungskartons zu Bausteinen, Behälter mit Magnetverschlüssen wurden erforscht.
Beobachtungen haben gezeigt, dass das Spielen mit verwendungsoffenen Materialien weg führt vom „Haben-wollen“, hin zum „Daraus mache ich etwas“.
Auch unsere Kinder beschäftigten sich zeitweise intensiver mit sich selbst, den eigenen Ideen und den anderen Kindern.
Dieser zeitlich begrenzte Wegfall des gewohnten Angebotes fördert die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen, die Entwicklung von Kreativität sowie kognitiver Fähigkeiten und stärkt somit die Persönlichkeit.
Beim Erproben der anderen Materialien erlebten unsere Raupen- und Maikäfer- Kinder neue Erfahrungen, auch Enttäuschungen. Dadurch können sie Selbstvertrauen und Frustrationstoleranz aufbauen.
Auch nichts tun oder aus dem Fenster schauen ist ein wertvoller, kindlicher Impuls. Er zeigt, dass sie ganz bei sich selbst sind und viel in ihrem Inneren passiert.
Das Spielzeug-Fasten war somit eine Bereicherung für alle Beteiligten.